Vor hundert und ich weiß nicht
mehr die Jahr, als hiervon uns noch
keiner war,
ward unsre Kirche eingeweiht
zum Tempel für die Christenheit.
Auf festem Grund steht sie gebaut
und trotzet jedem Sturme,
und ihre Glocken rufen laut vom hohen Turme.
Sie laden uns zur Feier ein und mahnen zum Gebet,
sie bringen uns den Morgengruß und tönen,
wenn der müde Fuß des Nachts zur Ruhe geht.
Selbst ihre Trauerklänge hallen,
wenn wir nach jener Stätte wallen.
Doch vor allem sei ein Ziel gesteckt:
Dass uns kein Feuerruf mehr weckt!
Drum wollen wir den Bund erneuern
und heute unsre Kirchweih feiern.
Vivat!
Tut Ihr am Klauergrabe stehe,
könnt Ihr die neue Schul erspähe.
Die habbe
unsern Wille nit geacht'
und uns den Neubau hier vermacht.
Die alte Schul is
nix mehr wert,
des hatte die all abgeklärt.
Un als de Kreis noch Geld habbe
wollt',
Hot mer aach des noch abgegolt'.
Jetzt tut mer
sich Gedanke mache,
was gab es dann für annern Sache,
mit dene
mer die Baaschder Bauern
doch nit
ganz so tat verschauern.
Un ein Jeder,
der so denkt, hot sei Zeit schon jetzt
verschenkt.
Mir wollte nur Gerechtigkeit, doch
für die Stammtischbrüder war kaa Zeit!
Des, Ihr Leut, gilt's zu verkrafte, doch ebbes, des bleibt
ewig hafte.
Vivat
Eines
gibt es noch zu sage aus dene ganze schlimme Tage:
De Ortsbeirat
fand des nit gut und nahm geschlossen seinen Hut.
Zum Kampf mit diesem ganzen Mistgibt es jetzt eine Bürgerlist'.
Und weil mer
sich so gern verzankt,hot eine Liste nit gelangt!
Dank sage mir dem alte Ortsbeirat
für Arbeitskraft in Wort und Tat!
Da druff
heb ich jetzt mein Glas mit Wein,
es soll aach
nit es letzte sein!
Prost!
Geht mer
do am Sieberhang
zum Spaziergang mol entlang,
dann kannste sehe, wie des geht,
wie e Haus heut so ensteht,
in 1, 2 Taach, grad wie die Pilze,
noch schneller als de Schnee tut schmilze.
Die Häusjer komme all aus Pole,
am längste dauert do es hole.
Nur de Norbert mauert noch
un war aach
noch beim Kellerloch,
als die Nachbarn zooche ei
un fraachte:
„Wann werd der wohl fertig sei?"
Doch Norbert, mauer du ruhig weiter -
nit de
schnellste is gescheiter!
Die
Feuerwehr mit neuem Boss
spannt immer öfter vor es ross!
Weil mer
fand in de annern Orte
für so Scheiß nit mehr die Worte,
erinnertejnan sich
voller Freude
an die Baaschdter Feuerwehrleute.
Sonst man uns nur
aus der Ferne kennt,
doch wer so oft umsonst gerennt,
der mecht dann halt so manche Sache,
die mer sonst nit
so tut mache.
Und weil bei uns sacht keiner
nein,
da muss es wohl jetzt aach so sein:
Ob Tag, ob Nacht, egal ist's dene,
es ruft die Feuerwehrsirene!
Mir mache des jo alles mit,
Bewegung hält den Körper fit.
Und vielleicht gar irgendwann
sich des auch einmal lohne kann,
un e schee gross Auto zu uns kommt
gerollt -
sicher aans von dene Alte, die
kaaner mer wollt!
Oe Zeite für die Feuerwehr sin' dies
Johr besonners schwer.
Jed Woch ruft die Siren, was en Kram,
nach Schlangebad zum Fehlalarm.
Mer verduut vill Sprit un Zeit, aach dafür is die Wehr bereit.
Un weil mer
is des so gewohnt, werd des Auto nit
geschont.
Selbst die Weck holt mer von de
Äppelallee, weil die warn do besonners schee.
Mir nächst Jahr in de Spreewald fahrn,
weil do die Gurke billig warn.
Doch ihr Baaschdter Lade, habt nur
Mut, billig is nit immer
gut.
Vivat
Wenn bei Feiern un bei Festen ist die Stimmung grad am besten,
hot sich schon mancher, gut durchdacht, klammheimlich aus'm
Staub gemacht.
Un also dann begab es sich zwische Kaffeetrinke un Abendtisch;
Es war ihr Geburtstag,
bei dene dehaam,
drauße wars kalt,
drin wars schee warm.
Tag des Herren war es auch, geknurrt hot schon so mancher Bauch.
Ins dörfliche Idyll, des scheene, platzt
dann die Feuerwehr-Sirene.
Die Sonntagsruh war ganz schnell verschwunde,
am Spritzehaus hot mer sich eingefunde; dort hat man die Nachricht dann vernomme:
Jemand ist abhande gekomme!
Mer hot
gesucht, mer hot gerufe, is durch Hecke, über Stufe. „Um Gottes Wille, wo kann der
dann sei?!" Immer mehr Helfer komme herbei.
En Krisestab hot sich gruppiert, alles hot mer
ausprobiert;
mit Hunde ging die Suche weiter, selbst Pferde käme, un ihr Reiter.
Im Winter ist's bekanntlich kälter, un
da der Kunne aach schon
älter,
hot mer noch Hubschrauber
engagiert, bevor der Mann uns noch erfriert!
Gottseidank gab's
aach kaan Reeche; un mittedrin
- ach, was en Seeche! -
kam en Funkspruch aus'm Äther: „An de Bushaltestell,
do steht er!" Den Taach hart' er in de Stadt
verbracht, sich do en schöne Lenz gemacht!
Senioren sind fit, das ist bekannt, zu Rad, zu Fuß zieh'n sie durchs Land;
doch wenn aaner von Euch Alte
noch mal en Taach will so
gestalte,
dann schwätzt doch vorher mol e Wort
un fahrt nit
ohne alles fort!
Vivat!
Die
Schützenhall ist jetzt neu und schön,
des könnt Ihr auf der Platte
sehn.
Sie is
viel schöner un aach feiner
als die Ponderosa-Ranch
vom Rainer.
40 Jahr ist der Verein jetzt
alt,
da war es Zeit, dass es mal
richtig knallt.
Kreisschützenball war hier im
Ort,
viele aus Baasched
warn ach dort,
um dem Wauzi zuzusehen, ß j r H S »p
^f /1 wie der tat sei Runde drehn. Als
Kreisschützenkönig war die Ehre groß, auch seine Tanzpartnerin war ganz famos;
ihr Franselrock
war viel zu kurz,
sah aus wie Tarzan's
Lendenschurz.
An der Schützenkette trug der Wauzi schwer,
schwerer
als am Schießgewehr.
Wahrscheinlich hätte der Genösse
nachträglich lieber daneben geschosse!
Vivat!
Und noch ein Jubiläum gibt's hier im
Ort, sie setzen die Rekordjagd immer noch fort: 50 Jahre gibt's die Gebrüder
Schäfer hier -
trinken wir darauf ein Bier?!?
Heinz und Werner, wir wünschen Euch alles Gute,
arbeitet weiter mit frohem Mute!
Vivat!
„Mudder, wenn Du fährst zum toom -ein paar Dinge braucht ich
schon!"
So sprach des Pünktche zur
Mama. Die nickt un
freecht: „Was brauchste
da?"
„Ei - Schokomüsli, Gurke, Käs, Senf, Schmalz un aach Mayonnais;
des steilste dann schee vor Dei Tür,
un nooch de Arbeit hol ichs
mir."
Gesacht -
getan, doch obends war
die Dasch vom Pünktche
nit mer da.
Nach intensiver Sucherei kam dann aach
de Buffi bei.„Ich hab hier kaa
Dasch gesehe, bloß für die
Sau hot was do gelehe."
Im Buffe-Hof
gibt's so en Eck, die dient em
ganz bestimmte Zweck:
Was Leit nit mer
wolle esse,
kimmt dohie - als Wutzefresse.
Die Dutt war einfach falsch platziert,
un so is des
Malheur passiert!
Doch denkt Ihr, von dem schmierig Zeuch
krieht e
Wutz de Schisser gleich?!
Borstevieh, des hott so'n Maache,
kann Senf, Mayonnais un Schmalz vertraache!
Un - der
Rainer, der is schlau -
der isst gern Schnitzel von de Sau.
Die wem würzig, cremig, zart -
do hoste glatt die Soß gespart!
Vivat!
Wo man singt, da lass Dich nieder,
böse Menschen kennen keine Lieder!
Drum gibt es im Gesangsverein
Gemütlichkeit bei Bier und Wein.
Und weil mer zeige will, was man
erprobt,
von Zeit zu Zeit de Bär hier tobt.
Mit viel Arbeit und viel Fleiß,
im Angesicht von noch mehr Schweiß,
mit emsig übe und mit Arbeitskraft,
man ein Konzert der Muse schafft.
Zu dem Gesang mit großer Freude
käme auch en Haufe Leute.
Der Abend sehr gelunge war
aufgrund der guten Künstlerschar,
und als das Treiben war dann aus,
man zufrieden ging nach Haus.
Als ein paar Tage warn vorbei,
da folgte dann das dicke Ei:
Ein Defizit, des tat sich uff,
annern sage:
Se legte druff!
Des musst selbst in schlimmste Tage
die Kerbegesellschaft noch nit
trage!
Dass Kultur bringt nit viel ei',
des geht uns in de Kopp enei,
doch drufflege, des sollt mer wirklich nit,
zumal mer voll hot noch die Hütt!
Es war in Gänze auch nit gut,
wenn man die Preise hebe tut.
Doch mancher hält sich schon gefreut,
und hätt den Euro nit bereut,
wenn während Eurem Chorkonzert
mal ein Bierchen wird beschert.
So war der Abend nit so trocke,
Und ihr bleibt nit auf Minus
hocke.
Doch verliert nit Euren Mut,
notfalls hilft ach noch de Hut.
Vivat!
Die Welt in Deutschland war zu Gast,
und des de ganze Sommer fast.
Und als de Fußball war vorbei,
do sollt' es ach de Sommer sei.
Doch habbe mir kaan
Grund zum Klage,
die Begeisterung tut uns noch trage.
In aller Welt war man erstaunt,
hot leis von Ohr zu Ohr geraunt:
Was ist dann mit de Deutsche los?
Die mache des jo ganz famos!
Des war ne wunderbare Sache,
man sah das Land nur singe, lache,
uff die Freude war alles ausgerichtet,
drum hun mir uff de Titel aach verzichtet!
Doch dass ausgerechnet dann des Land,
das für sei Ehrlichkeit bekannt,
von uns de Titel hot gekriegt,
mir doch schon sehr im Maage
liegt.
Na gut, es sollt halt mol so sei,
und wir warn alle aach dabei.
Die Borngass' gar bei jedem Spiel,
die machte sich der Mühe viel:
Do konnte mer bei Bier und Speise
per Fernseh des ganze Land
bereise.
Do wurd geleert so manches Fass,
des hot gemacht en Haufe Spaß.
Spaß hot's ach de Kanzlerin
gemacht,
was hot die jo so schee gelacht.
Die Fraa im Stadion zu betrachte,
manchen schon zum Lachen brachte.
Dass bei jedem Tor die Steuer stieg,
sie beim Interview verschwieg;
doch war es eine schöne Zeit,
und mir tut es noch heute Leid,
dass des Ganze ist vorbei. Danke mer
Gott, mir warn dabei!
Vivat!
Sommer, Sonne, Cabrio,
des
stimmt halt nit immerso.
Und wenn mer fährt ganz ohne Dach,
is des manchmol so e Sach.
Unsern Kunne traf es bitter,
denn er kam in ein Gewitter.
Kurz vorm Ortschild denkt er, oh je oh je,
nass wem, dies is nit so schee.
Und wie er ins Ort reinfuhr geschwind,
erwischt der Regen ihn, und Wind.
Da war der Kunne gar nicht dumm
und guckt sich nach ner Zuflucht
um.
In Schneider's Waschhall kam er
unter,
da guckt er raus ganz trocken und munter.
So hilft die Waschhall gegen Regen,
wer hätt's gedacht? Des is ein Segen!
Lang blieb er da drin versteckt,
und keiner hat ihn dort entdeckt.
Doch irgendwann wurd's ihm zu
dumm,
da machte er nit lange rum,
macht's Dach aufs Auto doch noch drauf,
sonst kommt er ja nie nach Haus enauf!
Nit weit
mehr hat er's dann bis haam,
doch Petrus kennt halt kein Erbarm'.
Der hatte einen Blitz geschickt und die Sicherung 'rausgeschnickt
beim Garagentor vom Dieter, id .-m ^-
und die Bescherung, tja die sieht er.
Der Kunne kam dahaam
nit nei,
drum Dieter, lass gesagt Dir's
sei,
wenn's wieder regnet, stürmt oder
schneit,
die Waschhall steht für Dich bereit!
Vivat!
Mit
der Tochter zum Fest fuhr der Truckerkönig,
Doch auf den Verkehr achtete er zu wenig.
Auf einmal flog ein Rennrad tief,
da ging doch was gehörig schief!
Das Auto bekam nur Kratzer ab,
aber verbeult war das Rad - und zwar nicht zu knapp.
Zum Glück hat sich der Radfahrer nicht wehgetan
und sah das ganze sportlich an.
Nur ersetzen sollt mer ihm das
Rad,
damit war erledigt des Fahrers Tat.
Zufrieden gab sich damit auch die grüne Maid
und tat dem Rainer drum kein Leid.
Die Straf blieb dem bis heut erspart,
drum not er das Geld auf die Kerb
gekarrt.
Rainer, ich helf Dir gern beim
Trinke,
bevor des Geld fängt an zu stinke.
Prost!
Ein Firmenwage
fährt oft rasant,
er ist auch als „Blauer Blitz" bekannt.
Glück gehabt, dacht sich der Kandidat hier nur,
als er durch Georgenborn grad
fuhr. Denn die Autos, die ihm entgegen kamen,
taten ihn vor'm Blitzer warnen. Er
könnt bremsen, es tat nix passieren,
sie konnten ihn nit
abkassieren.
„Mehrmals am Tag wer'n sie hier nit
blitze",
mit dem Gedanken wollt er durch Schlangenbad flitze.
Als er dann sah das rote Licht,
hatten sie ihn doch erwischt.
Und die Moral von der Geschieht:
Rudi, denk beim Rasen nicht!
Vivat!
De Mundschenk hier in diesem Jahr,
wie ich, nit mehr de Frischste war.
Doch guckt Euch mal die Junge an,
die wo mer
all vergesse kann!
Die Conny hat des gut gemacht,
hot gar noch Lust uff
mehr gemacht.
Des sei Dein Lohn, des sei mein
Dank:
Heb hoch des Glas und leer de
Trank!
So Ihr Leut, des war's vom
Spruch,
ich glaab,
es war aach mol genuch.
Von de Wähle mir nix schriebe,
was is
zu saache aach gebliebe?!
Ich glaab
ich spreche jetz für alle:
Ruhe würd
uns gut gefalle, des kann mer jedem aach nur rate,
do druff
tut jeder Bürger warte.
Ich saach
jetzt Danke hier an alle,
dene die Kerb tut so gefalle,
dass se helfe mit Rat un Tat,
denn um die Kerb war's werklich schaad!
Em Hennes danke fürs
Titelblatt,
des er so schee
geschaffe hat.
De Junge ruf ich jetzt noch zu:
„Für nächst Jahr gibt's viel zu tuu'.
Macht mit un
bleibt schee bei de Stang,
dann is
mir um die Kerb nit bang!"
Vivat!